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Pro Cane Team des Monats: Cara und ihr `Stöckchen-Wahn`

Autorenbild: Shirin & Alain ScheideggerShirin & Alain Scheidegger

Team des Monats August 2024


Alessia Schaffner mit Cara, Holländische Schäferhündin, 5jährig


Wenn Cara im Wald unterwegs ist und ein Stöckchen oder einen Ast erblickt, will sie diesen haben. Egal was es kostet! Sie knall dabei in die Leine, bellt, schreit und dreht im wahrsten Sinne des Wortes komplett durch. In unseren über 15 Jahren Erfahrung im Hundetraining haben wir so etwas noch nie gesehen. Spaziergänge im Wald waren für Alessia und ihre Cara praktisch ein Ding der Unmöglichkeit. Woher dieses Verhalten kommt? Schwer zu sagen. Cara wurde in Frankreich in einem Zwinger geboren, welcher Hunde für Polizei und Militär züchtet. Eigentlich wollte der Züchter Cara behalten und so wurde sie im Schutzdienst ausgebildet. Für diese Art von Arbeit eignete sie sich aber nicht und so suchte man für sie einen Platz in einer sportlichen Familie. Als sie dann mit jährig zu Alessia kam, verfügte sie bereits über einige sehr markante Verhaltensauffälligkeiten. Sie reagierte sehr heftig auf äussere Reize, kam sehr schlecht zur Ruhe und ja, dann war da noch die Sache mit den Stöcken im Wald…Vieles probierten wir in den ersten Wochen aus (Alternativverhalten, Überfluss, Impulskontrolle, Ruheübungen, Maulkorb, Verbesserung der Frustrationstoleranz…), doch der Erfolg war stehts sehr bescheiden. Selbst eine Verhaltenstierärztin, der wir das Video von Cara’s Verhalten zeigten, war schockiert. Ein so ausgeprägtes Ausflippen hatte sie noch selten gesehen. Ohne den Einsatz von Medikamenten sei bei Cara wohl nichts zu erwarten. Als letzte Variante versuchten wir noch die Arbeit an den Vorboten. Unsere Hoffnung war zwar eher gering, doch wollten wir nichts unversucht lassen, bevor wir zu Medikamenten griffen. Und siehe da: Bereits nach wenigen Trainings begann sich die Situation positiv zu verändern! In den weiteren Stunden besprachen wir die Fortschritte und passten die Methode den Gegebenheiten an. In kleinen, wirklich ganz kleinen Schritten kamen wir vorwärts. Alessia war unermüdlich in ihrem Einsatz und so kamen wir unserem Ziel Stück für Stück näher. Cara sollte irgendwann entspannt durch die Wälder spazieren können – trotz Ästen und Stöcken. Nun, 8 Monate (!) später, ist es bereits möglich, mit Cara kurze Strecken durch den Wald zu spazieren. Dies langsam, konzentriert und vor allem ohne einen einzigen Durchdreher der Kleinen.


Liebe Alessia

Offenheit gegenüber unseren Kunden ist für uns ein Muss. Darum haben wir dir bereits in der Anamnese unsere Zweifel geäussert, ob es hier ein Happy End geben wird. Zu ausgeprägt schien dieses Verhalten zu sein. Zudem war klar, dass es ein unglaublich langer und anspruchsvoller Weg werden würde. Ein Weg, der von der Bezugsperson ein maximum an Einsatz erfordern würde. Du hast Cara in den letzten Monaten noch besser kennengelernt. Sensibler auf ihre Energien geachtet und reagiert und in ihrer Körpersprache gelernt, zwischen den Zeilen zu lesen. Wie so oft stand auch hier der Mensch im Mittelpunkt unseres Wirkens. Und nun stehen wir an einem Punkt, der uns noch vor einigen Monaten unmöglich schien. Eine (fast) entspannte Cara und eine souveräne Alessia zusammen im Wald und das mitten im Feindesland in Form von Stöcken und Ästen. Wow! Unsere Hochachtung für deinen Einsatz liebe Alessia. Trotz gelegentlichen Rückschlägen und teils über Wochen nur klitzekleinen Fortschritten, hast du durchgehalten. Ihr habt euch den Titel `Pro Cane Team des Monats` wahrhaftig verdient.

​​Alessias`s Feedback:


"Lieber Alain

Euer Ruf eilt euch nicht umsonst voraus! Von Anfang an habe ich mich sehr wohl bei dir aufgehoben gefühlt. Und obwohl die damalige Situation sehr belastend für mich und auch für Cara war und ebenfalls die Lektionen bei dir herausfordernd waren, hatten wir trotzdem immer wieder Zeit zum Lachen. Du schaffst es, in diese ernsten Themen ein Stück Leichtigkeit reinzubringen, dass man sich doch nicht ganz alleine und hilflos fühlt. Deine Unnachgiebigkeit nach Lösungen zu suchen, war unsere Rettung. Obwohl Tag X kam an dem wir nicht mehr weiterwussten, war da per Zufall diese eine Weiterbildung, die du mit Shirin besucht hast. Von dort hattest du eine neue Lösungsidee und was soll ich sagen? Das war sie! Was ich heute mitnehmen kann: Cara hat mir beigebracht, dass der Mensch den Hund sehen und verstehen lernen muss, seine Bedürfnisse zu erkennen und ein Gleichgewicht aufzubauen. Heute bin ich unendlich dankbar, dass ich den Weg zu dir gefunden habe. Ein grosses Dankeschön an dich, dass du uns geholfen hast das Team zu werden, für welches wir gedacht waren."



Blonde Frau mit einem schwarzen Holländischen Schäferhund


Junge Frau mit schwarzen Schäferhund


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